Nur wenige Kilometer vor den Toren Kölns, an beiden Ufern des Rheins gelegen, findet man die ehemalige Bundeshauptstadt Bonn. Die historische Stadt zählt mit einer mehr als 2000-jährigen Geschichte zu den ältesten in Deutschland, bereits die Germanen und Römer haben hier vor langer Zeit gesiedelt. Ob dies auf die einzigartige Landschaft oder die den Handel begünstigende Nähe zum Rhein zurückzuführen ist, weiß man nicht, jedenfalls verleiht die idyllische Lage an der Rheinpromenade mit dem schönen Blick auf das Siebengebirge Bonn ein schier unbeschreibliches Flair.
Die 316.000-Einwohnerstadt ist heute zwar nicht mehr Regierungssitz, dennoch haben immerhin noch sechs Ministerien, zahlreiche Bundesbehörden und internationale Institutionen, darunter viele europäische Forschungs-und Bildungseinrichtungen, hier ihren Sitz. International geprägt ist die Stadt in Nordrhein-Westfalen zudem durch zahlreiche Einrichtungen der UNO. Für die insgesamt 18 ansässigen UN-Organisationen arbeiten mittlerweile sogar mehr als 600 Menschen.
Wem die Stadt am Rhein in den Sinn kommt, der denkt sicher zuerst auch an den deutschen Komponisten Ludwig van Beethoven, der im 18. Jahrhundert hier geboren wurde. Nicht zu vergessen ist aber auch der weltweit berühmte Haribo-Goldbär, der hier ebenfalls seine Heimat hat. Seinen Namen verdankt er Hans Riegel (Hans Riegel Bonn), der das Unternehmen im Jahre 1920 gegründet hat.
Auf eine nicht ganz so lange Geschichte wie Bonn selbst blickt die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität zurück, die 1818 gegründet wurde und mit derzeit etwa 28.000 Studenten gleichzeitig die größte Hochschule in Bonn ist. Mit über 130 vertretenen Nationalitäten verfügt die internationale Forschungsuniversität im In-und Ausland über ein hohes wissenschaftliches Ansehen. Weitere 5.000 Studierende verteilen sich auf die EBZ Business School und die Hochschule Bonn. Mit einer Studentenzahl von 33.400 ergibt das, bezogen auf die Gesamtbevölkerung, übrigens einen Anteil von 10,5%.
So viele Studenten brauchen natürlich auch ein Dach über dem Kopf, und da der Wohnungsmarkt in Bonn sehr eng ist, steht bei der Suche nach der richtigen Unterkunft das Studentenwerk mit Rat und Tat zur Seite. Da dürfte es auch nicht schwer fallen, eine passende Bleibe zu finden, schließlich gibt es mit über 35 Wohnanlagen und mehr als 4000 Zimmern ein ausreichendes Angebot. Sollte auch darunter nichts Geeignetes zu finden sein, gibt es noch viele gemütliche WGs, die immer auf der Suche nach netten Mitbewohnern sind. Wer schon eine Wohnung gefunden hat, sich aber nicht dafür entscheiden kann, seinen Hauptwohnsitz nach Bonn zu verlegen, braucht nicht mit finanziellen Nachteilen rechnen – eine Nebenwohnsitzsteuer wird in Bonn nicht fällig.
Was man so an Steuern spart, kann man zusätzlich in Freizeitaktivitäten investieren, denn in Bonn gibt es ein ziemlich umfangreiches Angebot an Kultur und Sehenswürdigkeiten. Unbedingt sehen sollte man natürlich das Beethovenhaus in der Bonngasse, in dem Ludwig van Beethoven geboren wurde und auch heute noch sein letzter Flügel zu sehen ist. Das alljährlich im Herbst stattfindende Beethovenfest, ein fast vierwöchiges Musikfestival, auf dem in bis zu 70 Konzerten neben etablierten Musikern auch junge Talente ihr Können unter Beweis stellen.
Weitere regelmäßige Veranstaltungen sind das bekannte Großfeuerwerk „Rhein in Flammen“ oder auch die beliebte „Bierbörse“ Ende Juli. À propos Bier: in Bonn herrscht eine sehr studentisch geprägte und lebendige Kneipenszene. Doch auch edlere Gastronomien für Gutbetuchte sind in Bonn keine Seltenheit. Immer was los ist vor allem in der Karnevalszeit, denn auch in Bonn regiert der rheinische Irrsinn. Clubs und Diskotheken sucht man leider oft vergeblich, denn deren Anwesenheit ist hier stark begrenzt. Ein Tipp für Studenten ist auch das WOKI (Wochenkino): Jeden Tag können hier für knapp drei Euro tolle Filme geschaut werden.